Harald von Norderney

Jeder der schon einmal auf Norderney war kennt diesen Ort: Gegenüber des Wahrzeichens befindet sich ein Grundstück, das in der Gestaltung einzigartig ist und allein deshalb schon ein Grund ist dort kurz zu verweilen. Harald, der 72jährige Rentner kümmert sich um die „Arche Noah“, wie dieser Tiergarten genannt wird. Angefangen hat alles vor etwa 30 Jahren mit drei Hühnern. Zu Hochzeiten hielt er bis zu 400 Tiere, Kaninchen, Meerschweinchen, Enten, Gänsen und selbst zwei Emus waren darunter. Die Anzahl der Tiere ist mittlerweile übersichtlich geworden, wie viele er aber derzeit noch pflegt, weiss er nicht. Aber nicht das alleine macht die „Arche“ sehenswert. Was als erstes auffällt sind die die scheinbar wahllos platzierten Objekte, wie die Tanksäule, die rote Telefonzelle, der kleine Leuchtturm, die diversen Gartenzwerge und vieles mehr. Dabei erzählen viele ihre eigene kleine Geschichte: Um zum Beispiel eine neu eingekleidete Schaufensterfigur, die er vor der Mülldeponie gerettet hat, nicht im „Regen stehen zu lassen“ hat er sich beispielsweise eine Telefonzelle besorgen lassen. Neben der „Arche“ sammelt Harald Autos und Motorräder, die mittlerweile zum Teil in Museen stehen, wie sein Ford A Tudor aus den 30er Jahren. Kurz vor unserem Fototermin hatte er sich noch einen originalen Trabbi zugelegt. Obwohl ich die Insel schon seit fast zehn Jahren mindestens einmal im Jahr besuche, habe ich erst jetzt Harald kennen gelernt. Manchmal ist das naheliegenste doch sehr fern – oder wie es mein Professor damals sagt: „Wir sehen zuviel was wir nicht sehen“