Marco aus dem Piemont
Was wäre ein Urlaub ohne eigene kleine Projekte?
Auch wenn sie oft unspektakulär beginnen, entwickeln sie sich fast immer zu etwas Besonderem. Meistens — und am liebsten — entstehen dabei spontane Begegnungen mit interessanten Menschen, die ich porträtiere.
Letztes Jahr traf ich Marco, einen ehemaligen Schäfer aus dem piemontesischen Angrogna-Tal. Ich fotografierte ihn damals in seinem Umfeld – eine ruhige, intensive Serie. In diesem Sommer konnte ich ihn wieder besuchen, und die Geschichte setzte sich fort: mit neuen Bildern, neuen Gesprächen – und einer kleinen Geste, die mich besonders berührt hat.
Zum Dank schenkte mir Marco ein sogenanntes Netzschiffchen (italienisch: navetta per reti). In der Region Angrogna ist dieses handgearbeitete Objekt ein Werkzeug des bäuerlichen Alltags – genutzt zum Knüpfen oder Reparieren von Trag- und Arbeitsnetzen. Manchmal wird es dort auch als Glücksbringer oder Zeichen von Freundschaft überreicht.
So wird aus einem kleinen Projekt eine bleibende Erinnerung – mit Tiefe, Geschichte und einem ganz eigenen Wert.